Studie“ von preisvergleich.de 2014
In diesem Jahr knöpft sich nun das Internetportal „preisvergleich.de“ die Fahrschulen vor. Auch hier wird das veröffentlichte Produkt fälschlicherweise als „Studie“ ausgegeben. Allerdings fehlen – ebenso wie in der Vergangenheit bei ADAC und ACE – alle notwendigen Angaben, die eine Überprüfung der Seriosität der Datenerhebung ermöglichen. Gleichzeitig wird dem Leser suggeriert, es müssten „18 Pflichtfahrstunden“ absolviert werden und für „die komplette Fahrlizenz“ könnte man einen allgemein gültigen Preis ermitteln.
Besonders dreist ist die Bewertung der Preiskategorien. Liegt in einer Stadt der Durchschnittspreis um mehr als 20 Prozent über dem deutschlandweiten Durchschnitt, dann stufen die Autoren der „Studie“ diese Stadt in die Kategorie „Abzocke“ ein. Es wird dabei nicht berücksichtigt, dass die Lebenshaltungskosten in den alten Bundesländern deutlich über denen in den neuen Bundesländern liegen und folglich dort auch die Löhne um rund 30 Prozent höher sind. Dass zum Beispiel Bayern oder Hessen nicht nur bei den Wohnungsmieten, sondern auch bei gewerblichen Mieten deutschlandweit an der Spitze liegt, ist zwar allgemein bekannt, interessiert aber die Autoren von preisvergleich.de offensichtlich nicht. So ist auch diese Pseudo-Studie einzuordnen in die Reihe von schlecht recherchierten Veröffentlichungen mit unseriös ausgewertetem und präsentiertem Datenmaterial. Die Öffentlichkeit wird sehr schnell durchschauen, dass es um nichts anderes als um Effekthascherei geht. Es leuchtet auch dem kritischem Verbraucher ein, dass mit Ausbildungspreisen wie sie in Gera, Halle oder Chemnitz zu finden sind, in München, Augsburg, Frankfurt oder Wiesbaden weder ein Fahrschulbetrieb existieren noch ein Fahrlehrer leben könnte. Die wiederkehrenden, plumpen Verunglimpfungen der Fahrlehrerschaft mögen einer reißerischen Berichterstattung entgegenkommen, für eine seriöse Information sind sie mangels fehlender Objektivität nicht geeignet.
Quelle: ww.fahrlehrerverband-hessen.org